Dienstag, 28. November 2017

*Teil 2 - Meine erste Sau*

Das Leben eines Hundeführers - Meine Anfänge

Samstag, 18.11.2017

Erleichtert, dass mein Hund wohlbehalten im Auto liegt und schläft und glücklich, dass ich tatsächlich Waidmannsheil gehabt hatte, trank ich meine Cola, half ein wenig die angelieferten Stücke auf die Strecke zu legen und wartete, dass meine Freunde am Streckenplatz eintrudelten.
Aufgeregt erzählten wir uns, was wir erlebt und wie unsere Hunde gejagd hatten und aßen einen Teller Gulaschsuppe.
Mit einem Ohr bekam ich mit, wie die Nachsuchen koordiniert wurden... "...Sau beschossen..." "...muss einer Kontrollsuche machen..." "...Reh abgesprungen..." "...bei mir kam eine schon laufkranke Sau vorbei..." Wie das halt so ist. Hä? Moment mal... hatte er gesagt, bei ihm kam eine schon laufkranke Sau vorbei? Vorsichtig erkundigte ich mich, wo der Schütze denn gesessen hätte, das von mir erlegte Stück hatte ja immerhin bereits einen Keulenschuss gehabt. Vielleicht ist es ja das selbe Stück. Er erklärte mir, wo er gesessen hatte und dass er die kranke Sau mangels Kugelfang nicht hatte beschießen können. Ein guter Freund, ebenfalls Wachtelführer, hörte aufmerksam mit zu. Schnell konnten wir nahezu ausschließen, dass es sich bei meinem Schwein um das von dem Schützen gesichtete kranke Stück handelte, die Entfernung war einfach zu groß, als dass das naheliegend gewesen wäre. Blieb also dieses laufkranke Schwein, welches noch nachgesucht werden musste.
Die Frau des mit mir befreundeten Hundeführers führt ebenfalls einen, auf Schweiß ausgebildeten, Wachtel. Der Plan war, mit dem einmal schauen zu gehen. "Jana, möchtest du Schlumi hinterher führen? Mit großer Wahrscheinlichkeit kommt es zur Hatz, und da können wir jeden Hund gebrauchen!" Na klar! Da kann mein Doggo ja nur was erleben und lernen.

Schlumi hat das erstmal garnicht so gesehen. "Hey, Alte! Ich hab meinen Mantel schon an und geschlafen, ich hab jetzt FEI-ER-A-BEND!" Leider musste ich ihn enttäuschen, und so wurde er schnell wieder in seine Schlagschutzweste gesteckt und ab ging es zu dem Stand des Schützen.

Mit drei Hunden ließen wir uns einweisen, wo die laufkranke Sau gesehen wurde. Schnell kamen wir an den ersten Schweiß auf der Verwundfährte, unmittelbar an einem dicken Brombeerfeld. Uns schwante schon, dass das kranke Schwein mit Sicherheit nicht weit sein konnte...

Die schweißpassionierte Wachtelhündin suchte vorran, und wir mit unseren zwei Rüden hinterher. Aufgeregt, aber arbeitswillig, verwies auch mein unger Hund mir die Schweißtropfen auf der Fährte in den Brombeerranken, als der Troubel plötzlich losging. Hundegeläut, Rascheln, Chaos, "Schnallen"... Mit einem energischen "Huuui pack sie dir" striff ich meinem Hund sein Halsband ab und schickte ihn vorran, nur um unmittelbar selbst hinterher zu sprinten. Adrenalin schoss durch  meine Adern, die Anstrengung und die Kratzer der Brombeeren nahm ich kaum wahr. Immer energischer wurde das Hundegeläut der drei Wachteln. Kampftruppe. Voller Einsatz.
VOLLBREMSUNG! Durchs Gebüsch hinter den Hunden hersprintend, standen wir plötzlich vor einer knapp 10m hohen abbruchkante. Klarer Blick auf die Sau, die sich unten den Hunden gestellt hatte. an einen Fangschuss nicht zu denken. Wo ist mein Hund?! Ach da! Alles klar! RUNTER DA!!
20m neben uns ging es nur unwesentlich flacher den Abhang runter, auf dem Hintern rutschend kamen wir unten an. Näher an den lebendigen Überläuferkeiler. Die Hunde, neuen Mut, die Menschen kommen, RAN DA! Der Führer des Rüden war als erstes am Stück, schnell hatte er sein Messer zur Hand und fing das Keilerchen ab. Einige wenige Sekunden, eine gefühlte Ewigkeit, hat sich der Überläufer gewehrt. Ein letztes Klagen, dann war es vorbei.

Freudig kam mein Hund zu mir, wieder ran an die Sau, wieder zu mir."Feiner Junge, hast du gut gemacht!" Ich kniete halb, saß halb, meinen Hund auf dem Schoß und atmete tief durch.
ALTER VERWALTER! Irgendwie hatte ich noch nicht so ganz verinnerlicht, dass das grad alles wirklich passiert war und mein Körper brauchte einige Atemzüge, um den Adrenalinpegel in meinem Blut wieder runter zu fahren. Einen Vorderlaufschuss sowie einen Keulenschuss hatte das Schwein. Lange musste es nicht damit leiden.

So aufregend und durcheinander die Situation für mich auch war, die Hunde haben sauber gearbeitet, das Stück schnell gestellt und es wurde schnell erlöst. Maximal 15 Minuten, seit die Wachtelhündin den ersten Tropfen Schweiß auf der Verwundfährte verwiesen hatte. Eine tolle Leistung der drei Wachteln. Ein aufregendes Erlebnis für mich. Ein Erlebnis, welches mich und meinen Hund zusammenschweißt.

Als wir wieder am Streckenplatz ankamen, war die Strecke bereits verblasen, die Brüche bereits verteilt. Ich habe keinen Bruch für meine erste Sau bekommen. Aber ich habe dazu beigetragen, dass zwei kranke Stücke nicht unnötig länger leiden mussten. Mein Hund hatte toll gejagd während des Treibens. Und wir haben einen Tag erlebt, der uns noch einmal deutlich enger zusammengeschweißt hat. Wenn Frauchen das kranke Schwein fangen will, dann will ich das auch. Und zusammen können wir alles schaffen.

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ZUSATZ:

Jeder, der nun darüber meckern möchte, wie "marzialisch" diese Geschichte ist: Ja, vielleicht ist das so. Ich kann nicht so richtig beschreiben, wie ich mich gefühlt habe, als ich die Sau habe leiden und sterben sehen. Erleichterung, Aufregung, definitiv auch Mitleid und Schmerz. Das Leid und die Angst des Tieres ist in so einem Moment nicht zu übersehen. Und so nah dabei zu sein, das hat mich stark berührt. Die nächste Nacht habe ich von diesem Erlebnis geträumt, das hat mich stark beeindruckt. Ich weiß, dass ich sowas "ab kann". Das heißt aber nicht, dass mich das kalt lässt.

Und gerade, weil wir mit dem Stück fühlen, müssen wir solche Nachsuchen machen, so "marzialisch" das vielleicht auch erstmal erscheinen mag. Der arme Keiler hatte sowohl einen Hinterlauf als auch einen Vorderlauf krank. Auch diese Schmerzen, sich damit durch die Brombeeren zu kämpfen, hängen zu bleiben, unvorstellbar.

Ich bin froh, dass wir passionierte Leute haben, die sich vollzeit um Hunde kümmern, die wieder "grade bügeln", was uns Schützen an Fehlern passiert. Ohne Hunde, die an solchen Stücken ihre Gesundheit und ihr Leben riskieren, könnten wir gar nicht gescheit jagen; könnten wir nicht ehrlich zu uns selbst sagen, dass wir versuchen, das Tierleid so gering zu halten, wie nur irgendwie möglich.

In dem Zusammenhang appelliere ich auch noch einmal an alle Schützen: Seid ehrlich, kooperativ und habt Respekt vor den Schweißhunden und den Schweißhundeführern, die den Mist, den Ihr verbockt habt, wieder ausbügeln. (und ja, das kann immer mal passieren, darum geht's garnicht!)











Montag, 20. November 2017

Meine erste Sau

Samstag, den 18.11.2017

 Seit Oktober läuft die Drückjagdsaison für klein Schlumi und mich und gemeinsam konnten wir schon einiges Erleben. Leider hatte ich jedoch immer etwas Pech, und so haben wir zwar viel Anblick gehabt, aber immer keinen Kugelfang, zu schnell, zu weit, und generell habe ich halt einfach nichts erwischt. 
Dazu kam, dass Schlumi erst etwas Probleme hatte, sich vom Stand zu lösen und noch nicht so ganz gecheckt hatte, dass er auch einfach mal suchen gehen könnte. 

Nach einigen etwas enttäuschenden Drückjagderlebnissen stand dann letzten Samstag eine kleine, familiäre Drückjagd zusammen mit guten Freunden an. 
Ich war das erste mal mit auf dieser Jagd, und schaute morgens bei der Begrüßung bereits in einige bekannte Gesichter.
Schnell ging es ab in den Busch in Richtung Stand. Kurz eingewiesen, machte ich noch den Hund fertig, checkte das Tracker und machte mich dann mit Schlumi und Krempel auf dem Weg zu meinem Stand. 
"Ein ausgezeichneter Rehwildstand" wurde mir angepriesen. In einem mittelalten Buchenbestand, unmittelbar neben einer Buchenverjüngung, befand sich ein Erdstand. Vier Metallstäbe an den Ecken hielten ein Tarnnetz. Kein Sitzbrett. Keine Gewehrauflage. Na toll. 
Ich stellte mich also geistig auf freihändige Rehe ein... und darauf, dann wohl keine Beute zu machen. Sorry, ich bin zwar keine schlechte Schützin, aber freihändige Rehe lasse ich oft auch durchlaufen: Das ist mir lieber als eine Nachsuche, nur weil ich meine Schießfertigkeiten überschätze. 
Seufzend machte ich Schlumi an einem Baum fest, lud meinen 98er und schaute mir das Gelände ein wenig auf dem Tracker an: Direkt in einem Hang stand ich, unterhalb von mir ein Weg, hinter welchem ein kleines Tal mit meinem Nachbarschützen lag. Oberhalb von mir Hang mit Kugelfang. Eigentlich top... 

9.45 Uhr und das erste Hundegeläut schallte durch den Wald. Kurzerhand beschloss ich, Schlumi einfach von Anfang an wieder direkt mit loszumachen, vielleicht geht ja gleich was. 
Ein flüchtiges Küsschen auf die pelzige Stirn, schickte ich meinen Schlum in die Buchendickung. 
Einige Minuten später sah ich in den Ausläufern der Verjüngung auf dem Kamm des Hügels die Sauen durchzischen. Adrenalin schoss durch meine Adern. Wo ist mein Hund? 
Sekunden später kam Schlumi zum Stand zurück, nur um sich gleich wieder auf zu machen. Das war das letzte mal, dass ich Schlumi während des Treibens wiedergesehen hab. Er hat ne riesen Party geschmissen, sich mit den Nachbarhunden angefreundet, ist wahnsinnig weit jagen gegangen und wurde später wie ein Profitaxifahrer von einem anderen Schützen mit zum Streckenplatz genommen :D 

Währenddessen schaute ich abwechselnd aufs Tracker Handy und in den Wald. Es knackte. Schnell ging ich in Anschlag.... nur um festzustellen, dass ein Fuchs durch den Bestand huschte und in der Verjüngung verschwand. Füchse waren nicht frei, also kurz durchatmen: Fehlalarm.

Lange Zeit passierte dann garnichts. Außer dass mir kalt war und ich fror. Kein Rascheln, kein Hundegeläut, kein nix. 
Bis es plötzlich in der Dickung neben mir knackste. Ich griff zum Gewehr, nur um in der gleichen Sekunde zu sehen, wie das Buchenrauschen auf 15m eine Überläuferbache ausspuckte. Vollbremsung, unsere Blicke trafen sich. Pustend schnaubte die Sau mich an. 
Die linke Keule schien mir angeschweißt zu sein. "OUUUUHHH scheiße! Jetzt nur nicht bewegen! Sonst ist sie wieder weg!" Langsam drehte die Sau ab und zog ein Stück von mir weg in den Hang. Was jetzt?! Mit der linken Hand umfasste ich den Metallstab des Tarnschirms, legte mein Gewehr auf meiner Hand auf und ging in Anschlag. Entsicherte wie von selbst. Vergrößerung stand bereits auf 3fach, Rotpunkt an. Perfekt hatte ich die Sau im Glas, als sie sich breit stellte.... Jetzt oder nie. 
Laut knallte es durch den Wald, als die Sau sofort runter ging. Durchrepetiert, drauf geblieben. Eine Ewigkeit schlegelte die Sau. Saß der Schuss gut? Oder doch weich? Warten? Nein, wenn die noch mal hoch macht ist sie doppelt angeflickt weg. Das geht nicht. Der zweite Schuss hallte ebenfalls laut den Hang herunter. Regungslos lag die Sau nach meinem Fangschuss im Hang. 

Das typische Zittern setzte ein. HOLY MOLY, ICH HATTE MEINE ERSTE SAU GESCHOSSEN!!!!

Ein vorbeikommender Treiber bestätigte: Ein bereits vorhandener Keulenschuss, ein Treffer in der 10 und ein etwas hoher Schuss waren auf dem Schwein. Also war auch der erste Schuss gut. Naja. Immerhin hatte der Fangschuss nicht für Wildbretentwertung gesorgt. 

Als das Zittern langsam aufhörte, kam noch ein Bock bei mir vorbei, jedoch leider hangabwärts und somit ohne gescheiten Kugelfang. Naja. Nicht so schlimm. Ich war immer noch so happy über die Sau, das passte schon :) 
Schnell schaute ich auf dem Tracker. Schlumi hatte sich etwas verjagd und saß nun an einem Waldweg. 

12.00 Uhr. Hahn in Ruh. Ich packte meine Sachen ein und zog die Sau zum nächsten Weg. Nachdem ich meine Sachen ins Auto gebracht hatte, machte ich Meldung bei meinem Ansteller, telefonierte wegen meinem Hund und anschließend wurde meine Sau aufgebrochen. 
Als alles erledigt war, ging es zum Streckenplatz, wo mein Hund schon grinsend auf mich wartete. Gott sei dank, es ging ihm super! Weste aus, Mantel an, ab ins Auto kringelte Schlumi sich in seiner Box ein, während ich mir eine Cola holen ging. 

Was für ein Treiben! Ich hätte kaum glücklicher sein können!! 
Zumindest dachte ich das in diesem Moment. Da wusste ich ja auch noch nicht, was der Tag noch für Schlumi und mich bereit hielt.... 







Samstag, 11. November 2017

Mamas erste Drückjagd

Nachdem wir vorgestern abends im Feld auf Sauen gesessen haben und gestern zusammen durchgegangen sind, hat mich meine Mama heute zu ihrer ersten Drückjagd auf dem Stand begleitet. Wir haben sehr viel gesehen, unter anderem konnte sie sowohl ihr erstes Stück Rot- als auch Muffelwild live und einige Hunde an einer Sau arbeiten sehen ☺ Leider konnten wir keines der  gesehenen Stücke beschießen; das wäre natürlich noch die Krönung des Tages gewesen, aber so ist es nunmal manchmal! Nichts desto trotz hatten wir einen sehr sehr schönen Jagdtag mit viel Anblick und Freude! #familygoals
Komm bald wieder zum Jagen, Mama! Nächstes mal bekommen wir ne Sau♡


Donnerstag, 19. Oktober 2017

Guinness' erste Drückjagd

Diese Woche konnte ich nicht nur das erste mal meine neue Swedteam Protection Sauenschutzhose "eintragen", sondern mein Schlumi ist auch seine erste Drückjagd mitgelaufen. Klar kann man auf der ersten Jagd nicht erwarten, dass er sofort Kilometer macht. Aber er hat sich in schwierigem Gelände echt gut geschlagen und war immer mal wieder ein paar Minuten außer Sichtweite stöbern.

Seit Dienstag gibt es (noch bis Samstag) jeden Tag ein neues Bild von seiner ersten Jagd auf meinem Instagram Profil. Also schaut doch auch dort mal vorbei, wenn ihr Lust habt ☺

Eure Jana


Instagram @janasjagdblog


Montag, 11. September 2017

Update September 2017

Hallo ihr Lieben!
Wie ihr sicher mitbekommen habt, ist es seit einiger Zeit sehr ruhig geworden hier... Das liegt zum einen an ein paar privaten Umstrukturierungen, hauptsächlich aber daran, dass ich wirklich sehr eingespannt bin zur Zeit.

Ich bin viel mit dem Hund unterwegs, versuche ihn so gut es geht jagdlich zu prägen und zu fordern und mit ihm zusammen zu wachsen. Dabei habe ich viel Unterstützung von sehr engagierten Hundeführern und kann jeden Tag etwas über das Jagdhundewesen dazu lernen. Ich finde, Schlumi und ich sind schon ein tolles Team geworden und ich freue mich sehr, von so passionierten Leuten unterstützt zu werden und lernen zu dürfen.

Seit Sommer habe ich außerdem eine neue Jagdgelegenheit bei Privat im Feld. Das ist super, so habe ich nämlich die Chance, ein paar Einblicke und Erfahrungen in der Feldjagd zu sammeln. Nach knappen 2,5 Jahren nur Forst ist das eine sehr schöne neue Erfahrung! Ich konnte schon einige sehr schöne Abendansitze an der Wald-Feld-Kante verbringen, beim Rapsdreschen dabei sein und den Mais mit durchdrücken. Bald werde ich hoffentlich auch meine erste Enten- und Kormoranjagd erleben und noch viele schöne Stunden mit neu gewonnenen Freunden verbringen.
Alles ganz aufregende neue Erfahrungen, über die ich euch sicher zu einem späteren Zeitpunkt einmal ausführlicher berichten werde!

Seit das weibliche Rehwild nun wieder Jagdzeit hat, sitzen wir zudem vermehrt wieder im ehemaligen Praktikumsforst an.

Und, nicht zu vergessen, in großen Schritten naht auch die diesjährige Drückjagdsaison!

Wie ihr seht, bin ich daher sehr ausgebucht... und da die Hundeausbildung und das Jagen für mich immer an erster Stelle kommen wird, muss mein Blog hier leider momentan etwas hinten anstehen....

AAAAABER ich möchte bei euch ja nicht vollends in Vergessenheit geraten und bin daher momentan wieder sehr regelmäßig dabei, wenigstens mein Instagram Profil zu pflegen!
Ich gebe mir Mühe, mehrmals wöchentlich einen neuen Post zu verfassen und habe sogar mit Insta-Storys angefangen, um Euch einen kurzen Einblick zu geben, was momentan bei mir so abgeht :)
Auf meinem Instagramprofil @janasjagdblog halte ich euch also auf dem Laufenden... also schaut doch da einfach mal vorbei! 



Dienstag, 18. April 2017

Hundeshooting mit Regine Heuser

Hallo ihr Lieben!

Vor einiger Zeit hatte ich euch das Buch "Jagdhunde fotografieren" von Regine Heuser vorgestellt. Wir sind ja schon lange mit ihr befreundet, und gestern hat sie uns besucht und Fotos vom kleinen Wachtelmann gemacht... jetzt hab ich tolle Erinnerungen an seine Welpenzeit ♡

Danke dir für die wundervollen Fotos!
Eins davon möchte ich euch hier direkt zeigen... folgt mir auf Instagram, da gibts dann in den nächsten Tagen immer mal wieder ein Neues :)

Mittwoch, 5. April 2017

Drückjagden in Thüringen

NOVEMBER 2016

#1
Dieses Jahr waren wir zur Drückjagd sogar zwei mal in Thüringen.
Die erste Jagd fand leider bei strömendem Regen statt. Wir haben hier nicht direkt im Geschehen gesessen, sondern etwas außerhalb. Bereits einige Tage vorher waren wir dort gewesen, um uns die Hochsitze mit dem Förster anzuschauen und auszumachen, wer auf welchen Stand geht. Wir sollten uns am Tag der Jagd selbstständig ansetzen, so kam es, dass wir an dem verregneten Morgen schon relativ zeitig gesessen haben. Selbstverständlich galt Beginn der Jagd und Hahn in Ruh aber ganz genau so auch für uns, wir wollten lediglich schon auf unserem Stand sitzen, wenn der Troubel beim Anstellen beginnt; unter anderem auch einfach, um Staus zu vermeiden.
Beim Auslosen einige Tage zuvor hatte ich noch gedacht, einen der „schlechteren Stände“ abbekommen zu haben. Der Förster hatte uns berichtet, dass das Wild hier meist nicht vorbei zieht, der Stand jedoch zur Sicherheit trotzdem besetzt werden sollte. Heute war ich der Meinung, es verdammt gut getroffen zu haben: Denn mein DJBock war der einzige, der ein Dach hatte. Die Anderen mussten leider im Regen sitzen. Klar, auch bei mir nieselte es rein, und es dauerte nicht lange, bis ich zu frösteln anfing. Aber ich hatte es, alles in allem, doch wirklich noch verdammt gut getroffen. Kurz nach Hundeschnallen erblickte ich einen Stöberhund, der einige hundert Meter vor mir im Gegenhang auftauchte, dann wieder nichts. Ich versuchte, mich in meinen Lodenmantel einzumummeln und die frische Luft ein bisschen zu genießen. Grundsätzlich finde ich es nämlich tatsächlich sehr beruhigend, in den Regen zu gucken… wenn ich denn nicht friere.
Im dichten Nebel des Gegenhangs nahm ich eine Bewegung war. Eine große Silhouette kam knackend den Hang hinunter auf mich zu. Ich ging bereits in Anschlag, und erwartete das Stück. Direkt auf der Rückegasse, auf der mein Sitz stand, nur knapp 40m vor mir, verhoffte das eindrucksvolle Stück Rotwild kurz im dichten Regenvorhang. Nur um anschließend wieder im diesigen Wald zu verschwinden. Klar ansprechen konnte ich das Stück nicht, bei dem dichten Nebel, und so erfreute ich mich des mystischen Anblicks. Mehr hatte diese Drückjagd für mich leider nicht mehr vorgesehen, aber im Vergleich zu meinen Kollegen bin ich sehr trocken und vor allem ziemlich zufrieden abgebaumt.
Es sollte ja auch nicht mehr lange dauern, bis zu unserer zweiten Drückjagd in Thüringen für dieses Jahr….

#2
Und schon wenige Wochen später saßen wir wieder im kleinen, nebeligen Dörfchen am Waldrand in einer Gaststätte und tranken abends noch gemütlich ein Bier. Am nächsten Tag war die zweite Thüringen-Jagd angesagt und wir freuten uns schon auf einen spannenden Jagdtag. Da wir mittlerweile schon auf einigen Jagden pitschenass geworden waren, jagte uns auch das Wetter keine Angst mehr ein…. Da waren wir schon abgehärtet!
Am nächsten Morgen trafen wir uns wieder ganz normal am Sammelplatz ein und wurden an unseren Ständen angestellt. Besonders cool war diesmal, dass ich quasi direkt in Sichtweite zu meinem Freund saß. Zwar war es wieder mega nebelig und diesig, aber wir konnten uns teilweise trotzdem sehen… oder zumindest unsere orangenen Caps!
Ich hatte gerade mein Gewehr hochgebracht und sprang noch mal schnell runter, meinen Rucksack holen. Kaum hatte ich wieder aufgebaumt, sah ich die eine der vier Schneisen herunter einen großen schwarzen Schatten stehen. OUH, EIN RIESEN SCHWEIN! Schoss es mir durch den Kopf. Schnell schaute ich durch die Optik, um anzusprechen, was dort in den wabernden Nebelschwaden stand, und mich anäugte. Mir stockte der Atem. Es handelte sich nicht etwa um ein Schwein, sondern um einen stattlichen Muffelwidder! Die Zeit schien eine kleine Ewigkeit stillzustehen, bis der Riese sich wieder auf den Weg machte, und von der Schneise verschwand. Höchst glücklich und bereits ziemlich aufgeregt freute ich mich auf den weiteren Verlauf der Jagd.
Leider passierte eine lange Zeit einfach nichts. Nach einer guten Stunde beschloss ich, zu frühstücken und packte meinen Joghurt aus. Gerade wollte ich die Folie abziehen, den Löffel schon in der Hand, als ich irgendwie aufschaute… und auf der Schneise, auf der zuvor der Muffel gestanden hatte, ein Reh erblickte. Das Folgende passierte alles in wenigen Sekunden. Völlig gebannt, schmiss ich den Löffel weg und schnappte mir mein Gewehr. Ich pokerte und ging direkt auf die nächste Schneise in den Voranschlag, in den Hoffnung, dass das Reh dort ebenfalls versuchen würde, drüber zu ziehen. Leider gab es in diese Richtung keine Gwehrauflage, sodass ich mein linkes Bein auf die Sitzbrettauflage stellte und auf meinem Knie auflegte. Das Reh erschien in meinem Schussfeld und ich rief: HOP! In dieser Sekunde verhoffte das Reh, schaute in meine Richung, und ich ließ fliegen. Stark zeichnend sprang das Stück ab, hinter einen Baum. Ich sah es von dort aus nicht weiter flüchten. Eine Sekunde schaute ich, als ich ein freudiges Hundegeläut auf der Schneise vernahm, auf der das Reh zuerst aufgetaucht war. Der Wachtelrüde des Försters arbeitete sauber die Fährte bis zum Stück. Hinter dem Baum sah ich den Hund kurz beuteln. Das Stück lag also.
Schnell schaute ich auf mein Handy. Mein Freund hatte mir bereits schrieben: „Liegt?“ Natürlich hatte er sowohl das „HOP“ als auch den darauf folgenden Schuss gehört. Ich antwortete ihm schnell, dass das Stück liegt und fragte ihn, ob es für ihn ok sein, wenn ich das Reh schnell zum Stand hole, da der Hund mittlerweile anfing, das Reh anzuschneiden. Da dort kein Anderer in der Nähe saß, gab er sein OK und ich ging, mit lautem Hop Hop zum Stück. Perfekter Blattschuss. Dem Hund gab ich zu bedeuten, dass das mein Reh ist, und trug das Stück schnell zum Stand. Kurze SMS an meinen Freund, Feuer frei.
Dann folgte mein typisches Zittern. Wie immer, war ich während des Schusses super konzentriert und ruhig gewesen. Und wie immer strömte nun das ganze Adrenalin durch meinen Körper und ließen mich unkontrolliert zittern und bibbern. Das ist jedes Mal so. Dann brauche ich 5 Minuten, um mich wieder zu beruhigen. Eine Zigarette. Und dann geht es weiter.
Mir kam jedoch nichts mehr außer dem Wachtel, der nun nicht so recht von meinem Stand verschwinden zu wollen schien. Etwa 20 Minuten vor Jagdende sah ich ihn dann aber doch vorerst nicht mehr. Ich war beendruckt von dem, was gerade passiert war. Wie passend alles gewesen war. Wie von selbst war die Waffe in Anschlag gegangen. Wie von selbt ein bestimmtes „HOP“. Der gute Schuss. Ich war einfach überwältigt davon, dass der Hund mir das Stück gebracht hatte und wie passend alles gewesen war. Gut, den Joghurtlöffel habe ich in den Brennesseln nicht wieder gefunden, aber was solls!
Kaum war die Jagd vorbei, kam mein Freund rüber, und ich brach das Stück auf. Das leichte Rickenkitz konnten wir an einem Buchenast festzurren und so einfach im Hängen aufbrechen. Auch das ging wie von selbst, so sauber und leicht von der Hand. Irgendwie ging den Tag alles so prima :D
Fertig aufgebrochen machten wir uns auf den Weg zum Auto, als und bereits der Schweißhundeführer mit dem Pickup entgegen kam. Ich übergab ihm das Wild für den Transport zum Streckenplatz, jedoch nicht ohne vorher ein Stück Markierband an den Lauf zu knoten: Das Kitz wollten wir abkaufen.

Ich kann tatsächlich noch heute nicht fassen, wie perfekt alles an diesem Tag geklappt hat. Wie von selbst. Ich bin noch immer tief beeindruckt von diesem Erlebnis. Auch wenn ich kein Gehörn an der Wand habe, ist das doch ein sehr sehr beeindruckender Jagdtag für mich gewesen. Auch mein Freund sagte mir später, dass er beeindruckt gewesen sei, wie das geklappt hat. Wie sicher ich geschossen habe, die perfekte Trefferlage und das saubere Aufbrechen.

Ich will mich auch nicht selber loben oder so, das läuft je bei Weitem nicht immer wie von selbst bei mir!! Ich freue mich einfach maßlos darüber, dass alles so passend geklappt hat! Das Erlebnis hat mich einfach so tief beeindruckt. Anders kann ich es garnicht beschreiben. Es bleibt einfach eine Erfahrung, die ich bestimmt niemals vergessen werde.
Waidmannsheil.

Anmerkung: Die Jagdleitung hat explizit darum gebeten, Wild, welches von den Hunden angeschnitten und grob gebeutelt wird, nach Absprache mit den umsitzenden Schützen unter lauten Hop-Rufen zu bergen! Ich empfehle hier nicht, auf der Bewegungsjagd einfach mal den Stand zu verlassen und einen Spaziergang zu machen... wolle ich bloß noch vorweg nehmen, bevor sich wieder alle genötigt fühlen, mich über die UVV zu belehren :P 

Mittwoch, 15. März 2017

Neues von Guinness

Hier noch ein paar aktuelle Fotos vom kleinen Guinness. Ich kann die Zeit mit dem Kleinen wirklich kaum noch erwarten. Aber soooo lange ist es ja garnicht mehr hin. Ich freu mich schon auf meinen nächsten Besuch im Callenberger Forst :)




Donnerstag, 9. März 2017

Morgen geht es zum Welpen!

Morgen ist es endlich so weit: Ich fahre zum Züchter, um meinen kleinen Welpen zu besuchen!
Ich kann es kaum noch erwarten. <3


Donnerstag, 16. Februar 2017

GUINNESS vom Callenberger Forst

Halli hallo meine Lieben! Heute habe ich eine mega mega Neuigkeit für euch.... Ab Ende April wird der kleine Wachtelrüde "GUINNESS vom Callenberger Forst" bei mir einziehen! 💕 Endlich kann ich meinen Traum vom Jagdhund verwirklichen! Und dann lief auch noch alles wie am Schnürchen!
Anfang Februar ungefähr habe ich beim Züchter angerufen. Am 10.02. habe ich bescheid bekommen, dass die Welpen nun "geschlüpft" sind, und ich einen kleinen Rüden bekomme. Ich freue mich einfach SO SO SO SO SEHR!!!!! Kann es kaum noch erwarten, ihn in ein paar Wochen besuchen zu fahren! 😍 Ich halte euch natürlich auf dem Laufenden!





Montag, 6. Februar 2017

Neues vom Malbaum // Produkttest PHEROTAR

Hier habe ich mal wieder ein aktuelles Video von der Wildkamera für euch. Leider ist die Qualität nicht berauschend... mir steht bei Wildkamera-Aufnahmen leider nur sehr begrenztes Equipment zur Verfügung :(
Allerdings haben wir uns trotzdem riesig gefreut, als wir nach bereits 2 Tagen Besuch am Malbaum hatten!
Es gibt noch mehr Videomaterial... das kommt dann noch die Tage :)



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Sonntag, 22. Januar 2017

Stöberjagd im Praktikumsrevier – Wer durchhält, wird am Ende doch noch belohnt!

Halli hallo ihr Lieben! 
Lange habe ich Euch auf die nächste Story warten lassen... Auch ich habe eine spannende Drückjagdsaison erlebt, und möchte die Erlebnisse natürlich mit Euch teilen. Nun ist die Saison vorbei, und ich dachte mir: Das ist genau die richtige Zeit, die ganzen spannenden Momente noch einmal revue passieren zu lassen. Daher habe ich mir für die nächsten Wochen fest vorgenommen euch in kurzen Abständen von meinen Erlebnissen der Drückjagdsaison 2016 zu berichten. 
Ich schulde euch noch viele spannende Geschichten ;) 

Los geht es mit der Stöberjagd in unserem Praktikumsrevier... 

05.11.2016

Lange haben wir diesen Tag geplant... Schneisen freigeschnitten, Karten ausgedruckt, Listen sortiert und und und.
Und noch einen Tag vorher: Absagen, Durcheinander und nochmal den Plan, wer auf welche Ansitzeinrichtung kommt, über den Haufen werfen.

Nach nur wenig Schlaf in dieser Nacht trafen wir uns am nächsten Morgen schon früh beim Förster. Noch schnell ein bisschen Absperrband, Warnschilder und dergleichen ins Auto geräumt und ab geht’s ins Revier.

Noch bevor wir uns zu unseren Jagdgästen am Streckenplatz gesellt haben, hieß es für mich erstmal: Absperrungen kontrollieren, Warnschilder an allen Waldeingängen aufhängen und Anstellerlisten verteilen.

Nach einer schönen Ansprache und Anblasen ging es nun los. Die Anstellergruppen rückten ab und auch ich sollte meinen Jagdgast anstellen.
Zack Zack, immer in Hektik. Das ist übrigens eine Unsitte, die tatsächlich nur zu noch mehr Stau und Durcheinander führt... Da wir allerdings die letzte Gruppe waren, konnten wir uns ein bisschen Zeit lassen und ganz entspannt zu Fuß zu unseren naheliegenden Hochsitzen laufen.

Schnell wies ich meinen Jagdgast ein, nur um anschließend selber über die Rückegasse zu meiner kleinen Kanzel zu stapfen.
Ein super guter Stand, wo in den letzten Jahren stets etwas vorbei zog. Einige Abendansitze zuvor hatte mein Mitpraktikant hier noch einen Überläufer geschossen, und auch im Vorjahr hatte er bei der großen Stöberjagd diesen Stand zugewiesen bekommen, und dort ordentlich Beute gemacht. (Nicht so sehr, wie er dieses Jahr machen würde, doch das wusste zu dem Zeitpunkt natürlich noch keiner.) Das einzige Problem an dieser Stelle: Die Ansitzinrichtung. Zwar überdacht schützte Sie mich vor dem angesagten (aber doch nicht wirklich runterkommenden) Nieselregen... allerdings baumelten die Beine. Man konnte die Füße zwar auf der obersten Leitersprosse abstellen, aber die Bewegungsfreiheit war deutlich eingeschränkt. Mhhh.

Es verging eine gute halbe Stunde, bis die Hunde (hauptsächlich Deutsche Wachtelhunde, Terrier und einige wenige Bracken) geschnallt wurden, und der Forst von Hundegeläut ausgefüllt wurde. Mein Lieblingsmoment!
Die Spannung stieg, und immer wenn ich einen Vierläufer näher kommen hörte, ging ich bereits in den Voranschlag. Doch leider vorerst ohne, dass die Hunde mir etwas vor die Büchse gebracht hätten.
Weitere 20 Minuten später konnte ich am Rande der Schneise rechts von mir Bewegung ausmachen.Erst dachte ich an eine Bracke oder einen roten Wachtel, doch als die Bewegungen näher kamn, konnte ich eindeutig einen direkt auf mich zuschnürenden, kräftigen Fuchs ausmachen. Ich ging in Anschlag und versuchte, den Fuchs ins Glas zu bekommen. Doch leider vorerst ohne Erfolg. Bei einem Blick am Glas vorbei sah ch den Rüden noch immer spitz auf mich zuschnüren. Nun hatte ich ihn im Glas. Doch leider kam ich nicht gescheit in den Anschlag... Nach rechts aus der Schulter gedreht und das mit wenig Bewegungsfreiheit in meinem kleinen Sitz.
Ich beschloss, es gut sein zu lassen und beobachtete den Rotrock dabei, wie er nur wenige Meter neben meiner Kanzel über die Schneise wechselte um letztendlich in der Verjüngung zu verschwinden. Das hat wohl nicht sein sollen.
Noch wenig betrübt wartete ich geduldig auf meinen Chance.

Das ganze Jagdjahr hatte ich schließlich, trotz einiger Ansitze, noch nichts erlegen können, heute musste es doch klappen!

Ich wartete, während das Hundegeläut abklang. Einmal sah ich in weiter Entfernung den Schatten eines Schwarzkittels zwischen zwei Bäumen durchhuschen doch weiter nichts, außer ein paar wenigen stöbernden Hunden, die die Fährte des zuvor gesehenen Fuchsen zu arbeiten schienen.

Meine zu beginn so fokussierte Konzentration begann, sich ein wenig zu zerstreuen, und meine angespannte Aufmerksamkeit wich ein wenig dem Trübsinn darüber, dass es wohl heute wieder nicht mein Tag sein sollte.

Mein Telefon vibrierte. Schnell schaute ich auf das Display: Mein Jagdfreund und Mitpraktikant hatte in unsere Praktikumsgruppe geschrieben.
Er hatte einen besonders abgelegenen Drückjagdbock zur Feldgrenze bezogen, mit dem Hintergedanken, dass das Wild, welches von den Hunden auf die Läufe gebracht wird, mit Sicherheit an ihm vorbei ziehen muss, um aus dem Wald aufs Feld zu gelangen.
Der Masterplan schien aufgegangen zu sein und das Wild schien ihn wohl nur so umzurennen.
2 Stück Rehwild und 2 Sauen lagen bei ihm bereits.
Beeindruckt vn dieser Strecke wünschte ich ihm ein kräftiges Waidmannsheil und nestelte, etwas gelangweilt davon, dass die „Action“ wohl an diesem Tag an meinem Platz vorbei ging, an dem Reißverschluss meines Hosenbeins. Noch 12 Minuten, dann ist Hahn in Ruh und es gibt endlich Gulaschsuppe.

Ab und an schaute ich kurz auf, nur um nichts zu erblicken als Naturverjüngung, Fichten hnter mir und ein frech um beides herumäugendes, kräftiges Stück Rehwild. Langweilig.

HALT! Stopp!! Rehwild!

Wie automatisch kam die Zastava in Anschlag und ich bekam das Stück ins Glas.
Schnell war es als männlich angesprochen, da es noch auf hatte. Leise entsicherte ich.
Ruhig atmend wartete ich, bis es einige Schritte vor kam. Mist, noch nicht breit genug!
Der nicht mehr ganz junge Bock schien das ganze allerdings nicht zum ersten Mal mitzuerleben. Aufmerksam schaute er sich um, nur um sich auf dem Absatz umzudrehen und abzuspringen.
„HEPP!!!“ Schrie ich das Stück an. Es verhoffte kurz.
Automatisch spürte ich den Abzug unter meinem Zeigefinger, es knallte und das Stück wurde an den Platz gebannt. Schnell durchrepetiert, blieb ich noch einen Moment drauf, nur für den Fall. Dann sicherte ich und legte das Gewehr beiseite.

Das ist der Moment, wo mich das Jagdfieber packt, und ich vor lauter Adrenalin anfange, am ganzen Körper zu zittern.
Mit kribbeligen Fingern schrieb ich: „Bock tot!!!“

Noch 8 Minuten bibbernd da sitzen. Dann war Hahn in Ruh. Ich kletterte vom Hochsitz, und lief gespannt zu meinem Stück. Der Bock war stärker als gedacht, und ich freute mich riesig über dieses Erlebnis!
Am Hochsitz beschloss ich, noch schnell ein Foto zu schießen, bevor es gleich am Streckenplatz wieder hektisch werden würde.

Nach dem Listenschreiben (als Praktikus bist du halt auch Schreiberling :P ) genoss ich noch meine Gulaschsuppe und war mehr als zufrieden.
Breit grinsend nahm ich bei der Bruchübergabe meinen Bruch in Empfang.


Alter Verwalter, da hatte sich das Warten aber wirklich gelohnt!!!